…lass‘ uns noch einmal spazieren gehen. Ein letztes Mal. Entlang der Wiese am Haus. Heute müssen wir Abschied nehmen. Nach scharfem Schnitt folgt Regeneration. Reinkarnation. Unser kleiner grüner Kosmos wird gehn‘, um wieder auf zu erstehn‘.
Wie ein Phönix?
Aus grüner Asche in neuem Glanz.
Legen wir uns ein letztes Mal ins Gras, um Abschied zu nehmen. Abschied von unseren kleinen Helfern: Maßliebchen, Löwenzahn, Ehrenpreis,Sternmiere und dem „Kleinen Reiher“. Jene schenken uns ihre Kraft, nach langer Winterwacht.
Heute ein letztes Mahl. Henkersmahl!
Du sagtest kleiner Reiher, wer ist das zum Geier?
Ein riesiger Vogel in grünem Revier.
Sein Gusto gleicht dem Peterlein, kommen nur junge Triebe ins Mahl hinein.
Muss ich das verstehn‘?
Komm näher! Schau genauer hin, dann macht es Sinn!
Er ist ein ganz Gewöhnlicher. Ein Reiherschnabel. Erodium cicutarium. Ein Pionier vom Mittelmeer, auf halbtrockener Flur. Kundschafter des Sandes.
Mitglied der großen Familie der Störche, botanisch doch ein Kranich.
Rosa Sternblüten zieren sein Haupt. Kaum Fingernagel groß.
Spitze Fruchtschnäbel ragen, scheinbar, wie klein Speerspitzen aus dem Boden.
Der trockene Herbst bringt sie zum Bersten.
Apathisch sensen die scharfen Messer alles nieder. Die Speere, der Reiher, haben den Kampf verloren.
Für heute.
Die Brut rottet im Gras, bereit zum Sprung aus den niedergemetzelten Spitzen.
Wer die Messer dreht bleibt stumm. Ist es auch im Herzen schwer, bald erfreut uns ihre Wiederkehr.
Im Leben bleibt nichts stehn‘, es wird sich vollends weiter drehn‘. Drum halte inne, genieß‘ die Stille, bis wir uns wieder sehn‘.
Ich werd‘ jetzt gehn‘.
Auf Wiedersehn’…
Sag mir doch bitte, Mion, wie heißt die Pflanze im Atavarbild? Ich habe sie grad kürzlich in der Nähe eines kleinen Flusses fotografiert.
LikeGefällt 1 Person
Ich weiß es geht im Beitrag unter aber ich sogar ihren botanischen Namen erwähnt. Subtil versteckt.
LikeGefällt 1 Person
spontan assoziiere ich höchjstens den Ehrenpreis. Aber das ist nicht der botanische Name. Wenn du mich raten lässt, muss ich wohl im internet nachschauen 😉
LikeGefällt 1 Person
Gewöhnlicher Reiherschnabel: Erodium cicutarium 🙂 Dachte dir macht suchen und finden Freude. 😀
LikeLike
https://unkrautgarten.wordpress.com/2016/04/09/der-unfall/
Dies wäre der eine Art des Ehrenpreis.
LikeLike
ich glaube, wir sprechen nicht von derselben Pflanze. Ich meine die blaue in deinem Atavarbild im Kreis. Ehrenpreis assoziierte ich, weil das auch ne blaue Blume ist.
LikeGefällt 1 Person
Ach jetzt verstehe ich, dass ist dieses Kraut hier: https://unkrautgarten.wordpress.com/2015/05/24/ich-liebe-borretsch/comment-page-1/
LikeGefällt 1 Person
DANKE! Borretsch, klar.
LikeGefällt 1 Person
Juhuu, endlich haben wir uns verstanden…freut mich, dass ich helfen konnte! ;D
LikeGefällt 1 Person
Danke für deinen Kommentar und dein folgen. Willkommen im Unkrautgarten!
LikeLike
Oh, ihr habt gemäht! Sehr schön geschrieben 🙂 Wir lassen immer Blütenninseln und -streifen stehen, dann ist nicht alles weg, und für Insekten, v. a. später im Sommer für die Heuschrecken, Grillen und Heupferdchen – ist das eine super Zuflucht.
Viel Freude beim Zusehen, wie Gras und Kraut wieder wächst! 🙂
LikeGefällt 1 Person
Es geht schon wieder ab ;D
LikeLike
Well, I’m glad I get to look at your lovely flower photos, because here winter doesn’t want to leave this year. It was snowing this morning !
LikeGefällt 1 Person
It’s my pleasure. Where u wrote from? Well, I’ll do my best to send spring to you! Welcome to Unkrautgarten!
Green Greetings
Mion
LikeLike
was man so über das Rasenmähen so schreiben kann^^…wirklich schön zu lesen! Ich glaube mein Rasen ist auch so langsam mal bereit :O^^…mal schauen, wie es nach dem Urlaub so aussieht, momentan geniße ich den Frühling nämlich noch im tennishotel südtirol ;)…Viele Grüße! Pia
LikeGefällt 2 Personen
*lach* Ja, die Wiese hatte es so in mein Herz geschafft, dass mich der Schnitt wehmütig machte…aber sie kommt wieder, das ließ Hoffnung, schwingen, in mir. Danke für deinen lieben Kommentar und willkommen im Unkrautgarten.
Grüne Grüße
Mion
LikeGefällt 1 Person
Ich weigere mich noch den Rasen zu mähen, trenne mich ungern von all den kleinen Blütenwundern. Du hast das wunderbar beschrieben, wer kann schon einen Rasenschnitt so poetisch formulieren, toll gemacht !
LikeGefällt 1 Person
Danke schön, lieb von dir!
Wie ich schon beschrieb, es ist nur ein Abschied auf Zeit, nach dem Schnitt kommt alles wieder, und sogar noch mehr!! ;D
Ist das nicht wunderbar, wie sich unsere kleinen Helfer aufdrängen!?
Grüne Grüße
Mion
LikeGefällt 2 Personen
das hast Du sehr schön geschrieben
LikeGefällt 2 Personen
Danke 🙂
LikeLike
Das Kräutlein atmet durch.Jetzt gibt es Kraft. Doch soll ich es zeigen ? Der Lenz gibt mir Mut!
Was für eine Wonne! STILLE. Der Schnitter hat sein Tagwerk vollbracht.
LikeGefällt 3 Personen
Jeder soll frei sein. Im Rad der Gesellschaft eingebunden. Jeder sammelt Kraft in den sonnigen Stunden. Jedem gebührt die Wonne für sein mutiges Tageswerk! Gute Arbeit!
Willkommen im Unkrautgarten, danke für den überaus philosophischen Kommentar.
Grüne Grüße
Mion
LikeGefällt 2 Personen
Schön geschrieben ! Dann kommt bitte bitte bald alle wieder, ihr hübschen Helferlein. Wiedersehen macht bekanntlich Freude 🙂
LikeGefällt 2 Personen
Das werden sie! ❤
LikeLike
Wunderschön wie immer…gefällt mir mal wieder sehr…auch wenn ich gerne alles wachsen lasse…
LikeGefällt 3 Personen
Ich auch!!!
LikeGefällt 1 Person
Lesefreude pur.
LikeGefällt 1 Person
Danke…jetzt bin ich Honigkuchenpferd pur. 😉
LikeLike
😉
LikeLike
So eine schöne Geschichte ums Rasen mähen… begeisterte Grüße vom Blumenmädchen 🤗
LikeGefällt 2 Personen
;D Poesie macht alles schön…
LikeGefällt 2 Personen
Wie wahr❣
LikeGefällt 1 Person